Aue-City-Cup 2017 - Turnierbericht

Geschrieben von Bastian Kreykenbohm am .

Konditionelles Kräftemessen in Hannover

Kurz nach dem Ende der Sommerpause ging es für Turnierspieler Bastian aus Suderburg in unsere Landeshauptstadt nach Hannover/ Burgdorf. Dort wurde der Aue-City Cup ausgetragen, der für seinen spielerfreundlichen Turniermodus bekannt geworden ist und daher jedes Jahr auf´s Neue Spieler der unterschiedlichsten Spielstärken in die Sporthalle des ansässigen Gymnasiums lockt. Mit der Teilnahme an der Einzeldisziplin, welche erst nach Beendigung der Mixed um 14:30 Uhr begann, bot sich zudem die Gelegenheit, entgegen der sonstigen Turnierzeiten, dieses Mal auch etwas länger zu schlafen. In einem Teilnehmerfeld aus 20 Spielern in der D-Klasse wurde zuvor ein Platz in der oberen Tabellenhälfte angepeilt.

Lest den vollständigen Turnierbericht unter „weiterlesen“

 Aue-City-Cup 2017

 

 

Zum Spielmodus

Der Moudus war sehr originell. Es gab keine K.O. Runde, sondern jeder Spieler absolvierte fünf Runden. In der ersten Runde wurden die Paarungen zufällig ausgelost. Die jeweils nächsten Runden wurden dann automatisch von der Turniersoftware ausgelost, wenn die Ergebnisse der laufenden Runde eingegeben wurden. Das Programm versuchte dabei, nach und nach etwas gleichstarke Paarungen zusammenzustellen. Niemand konnte dabei zweimal auf dieselben Kontrahenten treffen.
Die Spielzeit wurde von der Turnierleitung festgelegt. In diesem Jahr wurde sie auf 15 Minuten pro Spiel beziffert. Dabei wurden die Spielpunkte fortlaufend gezählt. Es gab dabei keine Sätze und auch bei 21 Punkten war nicht Schluss. So waren in 15 Minuten Spielzeit Punkte im Bereich der 30er bis sogar 50er möglich, die eher Handballergebnissen gleichkamen. Ab der Hälfte der Zeit ertönte ein kurzes, akustisches Signal, das zum Seitenwechsel aufrief. Natürlich gab es dazwischen eine kurze Verschnaufpause, in der die Turnierleitung die Spieler für die darauffolgende Runde zum Bereitmachen aufrief. Nach dem Seitenwechsel wurde einfach weitergezählt.

Da nicht jeder der 20 Spieler gegen jeden der Tabelle antreten konnte, sondern fünf Spiele (also auch auf fünf Gegner) traf, gab es eine besondere Wertung. Über das Gesamtklassement entschieden in folgender Reihenfolge: Anzahl der Siege, Buchholzzahl (BHZ), Fein-Buchholzzahl (FBHZ), Spielpunkte. BHZ und FBHZ errechnteten dabei die „Wertigkeit“ der gewonnenen Spiele anhand der Ergebnisse der anderen Teilnehmenden. So konnte eine annähernd „leistungsgerechte“ Tabelle auch dann berechnet werden, wenn nicht „jeder gegen jeden“ gespielt hatte. Ganz ohne (Los-)Glück ging es aber auch hier nicht – so wie in anderen Turnierformen mit großen Teilnehmerzahlen.

Entscheidend für den reibungslosen Ablauf war daher vor allem das bereits erwähnte akustische Signal. Vor jedem Spiel gab es einige Minuten Einspielzeit. Dann startete das Spiel nach vorherige Ankündigung auf ein Startsignal. Nach einigen Minuten folgte dann ein Stoppsignal für den Seitenwechsel. Laufende Ballwechsel nach dem Signal wurden übrigens zu Ende gespielt. Mit einem erneuten Startsignal ging es dann nach kurzer Pause für die Ansage der nächsten Spiele weiter. Die Partien wurden schließlich mit einem erneuten Stoppsignal beendet. Wieder wurden laufende Ballwechsel zu Ende gespielt. Bei Punktgleichheit wurde ein Entscheidungsballwechsel ausgespielt.

Die aktuellen Tabellen wurden immer nach Abschluss der laufenden Runde an einer Ergebnistafel ausgehangen.

Zum Ambiente
Auch zu diesem Turnier fand ein Spieler alles, was er für sein Equipment und persönliche Verpflegung brauchte. Der in Badmintonkreisen bekannte Ausrüster Donald Schulz hatte einen Stand im Eingangsbereich der Sporthalle, wo es Kleidung, Schläger, Hallenschuhe, Besaitungsservice, Griffbänder und Weiteres zu erwerben gab.
Eine Cafeteria bot ein großzügiges Angebot, von Backwaren bis hin zum üblichen Grillgut.

Aue-City-Cup 2017

Die Halle war mit 9 Spielfeldern perfekt für ein Turnier dieser Größe gerüstet und von einer Tribüne aus, ließen sich die Spieler der Kontrahenten wunderbar beobachten.
So bisher auch noch nicht gesehen, war eine Leinwand in der Eingangshalle, auf der mithilfe eines Beamers, die während des Turniers mit einer Kamera aufgezeichneten Spiele projeziert wurden. So kam es vor, dass ich meine Spiele im Nachhinein noch einmal als Zuschauer begutachten konnte. Die Kamera war auf der Tribüne befestigt gewesen und zeichnete die Partien auf den drei Center-Court´s auf.

Aue-City-Cup 2017

Auch auf diesem Turnier traf ich wieder viele nette Leute. Alte Bekannte, wie neue Gesichter liefen mir über den Weg. Alle Partien verliefen fair und dank der guten Organisation der Turnierleitung reibunglos im Zeitplan ab.

 

Zu den Spielen

Spiel 1
vs. Dove (TV Bruchhausen-Vilsen)

Das Feeling vor einem typischen, ersten Spiel: etwas angespannt, nicht zu wissen, wie stark der Konkurrent auf der anderen Seite ist...

Doch nach wenigen Ballwechseln zu Spielbeginn wurde schnell klar, dass ich eine machbare Aufgabe bekommen hatte. Ich nutzte das Spiel, um meinen Kreislauf in Gang zu bekommen und die Muskeln etwas zu entspannen. Zudem wollte ich in meinen Spielrhythmus gelangen und ein gutes Gefühl für die anstehenden Aufgaben mitnehmen.

Erste Hürde gemeistert!

 

Ergebnis

38:7

Spiel 2
vs. Claus (SV Olvenstedt)

Nach einer etwas längeren Pause ging es dann in Spiel zwei. Auch hier kam ich gut rein und setzte mich schnell etwas ab. Vor allem mit defensiver Spielweise und vielen retounierten Angriffsbällen meines Gegners aus Magdeburg wurde ein kompfortabler Vorsprung herausgespielt, den ich über die Spieldauer hinweg halten konnte. Dennoch hieß es stets aufmerksam bleiben, denn mein Gegenüber war immer zur Stelle, wenn ein Spielzug nicht vernünftig zuende gespielt wurde. Damit war auch Sieg Nr. zwei eingefahren.

 

Ergebnis

37:27

Spiel 3
vs. Niedermeyer (SV Adler Hämelerwald)

In diesem Spiel wurden mir meine Grenzen aufgezeigt. Und das auf ganz bittere Art und Weise. Da ich meinen Gegner bereits aus anderen Turnieren kannte und ich um seine kämpferische Klasse wusste, war mein Kopf nicht ganz klar und der Respekt groß. Mir war vor dem Spiel bewusst, dass wenn ich einen Platz unter den Top 3 erreichen möchte, ein Sieg gegen Niedermeyer Pflicht ist.

 

Mit viel zu harmlosen Angriffsbemühungen gelang es mir zu keinem Zeitpunkt des Spiels, meinen defensiv-laufstarken Gegner in Bedrängnis zu bringen. Kämpferisch boten wir beide uns teilweise lange, kräfteraubende Ballwechsel. Am Ende musste ich mir aber eingestehen, dass ich in diesem Match konditionell nicht auf der Höhe gewesen bin. Zwar kam ich zeitweise immer mal wieder heran, aber eine Führung konnte ich zu keinem Zeitpunkt des Spiels erwirken und ich glaube, dass Spiel hätte an diesem Tag auch ewig weitergehen können: Selbst in zehn Jahren hätte ich das Match nicht gedreht. Somit kassierte ich eine sehr bittere, aber verdiente erste Niederlage!

 

Ergebnis

24:36

Spiel 4
vs. Sejine (Sportspassballers Hamburg)

Nach der bitteren Niederlage, bei der ich auch viele Körner lassen musste, wies mir das System als nächstes auch noch den Favoriten auf den Turniersieg zu. Mit Donald Sejine aus Hamburg, der bislang souverän durch seine Spiele marschiert war, musste ich jetzt nochmal die Zähne zusammenbeißen. Und tatsächlich war dieses Spiel etwas ausgeglichener, als zuletzt. Ich ließ den Gegner nicht gänzlich davonziehen und landete den einen oder anderen guten Spielzug. Kurz nach dem Seitenwechsel schaffte ich sogar den Ausgleich zum 22:22. Aber auch in diesem Spiel spürte ich, wie lange 15 Minuten sein können. Gegen Ende der Partie musste ich meinem laufintensiven Spielstil Tribut zollen.

 

Ergebnis

28:36

Spiel 5
vs. Hücker (SV 1860 Minden)

Mit einer 2:2 Bilanz ging es dann am späten Abend in meine letzte Partie. Zwar keine Hoffnung mehr auf einen Platz auf dem Treppchen, wollte ich mich dennoch mit einer positiven Bilanz aus dem Turnier verabschieden.

Das Spiel um die bekannte „Goldene Ananans“ war ein typisches, letztes Spiel. Erst mit 16:6 geführt, dann 20:22 zurückgelegen und am Ende 36:31 gewonnen.

Die Aufschläge haben mir dabei wohl den Allerwertesten gerettet, denn mit diesen erzielte ich viele Punkte, weil mein Gegner an der Grundlinie stehend die Länge falsch einschätzte. Dann bescherten mir meine retounierten Bälle von der Grundlinie ebenfalls einige Punkte.

 

Ein Sieg für die Moral, denn von der Spielstärke her, hätte mich eine Niederlage mehr als geärgert.

 

Ergebnis

36:31

Die Tabelle nach zwei Spielen
Aue-City-Cup 2017
Noch ist alles möglich!

Fazit
Gegen 21:30 Uhr hieß es dann nach der Siegerehrung aller Klassen die Heimreise in die Heide anzutreten. Der Turniertag mit seinen Spielen hatte viel Kraft gelassen. Und mit einer 3:2 Spielbilanz und einem Platz unter den Top 10 wurde auch mein erhofftes Ziel erreicht. Meinen Gegnern, gegen die ich verloren hatte, zollte ich hinterher noch einmal meinen Respekt, denn beide belegten am Ende Rang 1 und Rang 2. Mit Donald Sejine wurde der Turniersieger gefunden, während Andreas Niedermeyer mit nur einer Niederlage im Finalspiel gleich dahinter folgte. Somit half der Gedanke darüber hinweg, dass lediglich die Spiele gegen die beiden künftigen Sieger und Vizemeister verloren gingen. Eine weitere Erkenntnis des Tages war wohl auch, dass 15 Minuten durchaus lang sein können, vor allem wenn man im bewegungsintensiven Einzelwettkampf unterwegs ist!

Die Abschlusstabelle

Aue-City-Cup 2017

Ein wirklich zu empfehlendes Turnier, bei dem einfach alles gestimmt hat: Interessanter und spielerfreundlicher Turniermodus mit fünf Spielen für jeden (!) Spieler - egal wie oft man gewonnen oder verloren hat, viele nette Spieler, qualitativ hochwertige Verpflegungs- und Ausrüstungsmöglichkeiten, die Wartezeit zwischen den Spielen war human und natürlich die hilfsbereiten Leute.

Danke TSV Burgdorf, ich komme gerne wieder!

Zum Abschluss nochmal "die Stube" reinemachen...
Aue-City-Cup 2017

...und nicht vergessen: Der Letzte macht das Licht aus!

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