Tagesausflug zu den Deutschen Meisterschaften 2020 nach Bielefeld
Suderburger Nachwuchsspieler schauten den Profis über die Schultern.
Verbrachten gemeinsam mit Jugendbetreuer Bastian Kreykenbohm einen schönen Tag: Die Teilnehmer des Tagesausflugs 2020. Nicht auf dem Bild: Begleiterin und Fotografin Nicole Klautke.
Am 01.02.2020 verschaffte sich eine Gruppe unserer Kinder- und Jugendabteilung etwas Abwechslung gegenüber dem üblichen Trainingsbetrieb und trat zu ihrem ersten Tagesausflug seit Neugründung an.
Unser Ziel lautete Bielefeld (Moment mal! Die Stadt, die es angeblich nicht geben soll?). Es gibt sie in der Tat und hält jedes Jahr ein wunderbares Event für alle Badmintonfans bereit: Die Deutschen Meisterschaften. Dort spielen jährlich die besten Badmintonspieler der Bundesrepublik um die Krone dieser Sportart. Spieler aus den oberen Ligen (darunter Bundesliga, 2. Bundesliga) und zugleich international erfahrene Profis sind am Start. Die Meisterschaften hatten bereits am Donnerstag begonnen und endeten am Sonntag. Wir hatten also die Möglichkeit, die Halbfinalspiele aller Disziplinen (Herren- und Dameneinzel, Herren- und Damendoppel sowie die Mixed), welche alle am Samstag ausgespielt wurden, anzuschauen.
Für unsere Nachwuchsspieler eine seltene, aber geradezu ideale Gelegenheit, Badminton in Perfektion zu sehen und sich endgültig davon zu überzeugen, dass dieser Sport ein sehr intensiver Wettkampfsport ist, der unglaublich viele Fähigkeiten in Kombination abverlangt und bei weitem nicht mit dem „Federball-Spiel“ zu vergleichen ist! Das wird jedem Zuschauer wahrscheinlich frühestens beim Aufwärmen und „Einschlagen“, spätestens aber nach den ersten Ballwechseln bewusst.
Unsere kleine Reisegruppe mit insgesamt neun Personen (sieben Schüler, zwei Erwachsene) traf sich früh morgens um 8:10 Uhr am Bahnhof in Suderburg. Neben Jugendbetreuer Bastian konnte noch eine Mutter unserer Badmintonkids - Nicole - als Begleitperson gewonnen werden. Noch schnell die Zugtickets gezogen und dann gegen 8:17 Uhr Richtung Bielefeld über Hannover („Hanno Hbf“ wie es auf einem Schild an den Bahngleisen zu lesen war) und Minden. Gegen 11:00 Uhr kamen wir in Bielefeld an, sodass wir nach kurzem Fußmarsch (leider im Regen) die Seidensticker-Halle (in der es zum Glück nicht regnete) erreichten.
Da die Halbfinalspiele an diesem Tag bereits um 10:00 Uhr begonnen hatten, stieß unsere Gruppe ab dem dritten Spiel des Tages (von insgesamt zehn) dazu.
Über 60 Teilnehmer gingen allein im Herreneinzel an den Start. Auf einem Bildschirm konnte man anhand eines Turnierbaums die bisher bestrittenen Spiele der vergangenen Tage mitsamt Ergebnisse nachverfolgen und die kommenden Begegnungen vorausschauen.
Selbiges war auch bei den anderen Disziplinen möglich.
Gebannt wurden die ersten Spiele auf der Tribüne verfolgt. Dieses Niveau kennen unsere Nachwuchsspieler noch gar nicht....
Ein Highlight für unsere Kids: Die Begegnung im Herreneinzel zwischen Max Weißkirchen (amtierender deutscher Meister/ Sieger des Vorjahres und Samuel Hsiao, dem letztjährigen Finalisten/ Vizemeister). Es war also das Finale von 2019, welches wir nun noch einmal sehen durften, diesmal jedoch im Halbfinale 2020.
Darlene erwartete voller Vorfreude das Halbfinale im Dameneinzel und wurde nach deren Darbietungen bestimmt nicht enttäuscht.
Für ausreichend Stimmung sorgte die suderburger Truppe auf den Rängen. Wer übrigens in der bielefelder Seidensticker-Halle aufblasbare „Klatsch-Stäbe“ gesucht hatte, tat dies wahrscheinlich vergebens. Denn dem sind Timo und Hanno wohl zuvor gekommen....
Während der ca. 30 minütigen Spielpause nutzten ein paar unserer Kids die Zeit, um sich in der Halle umzusehen und die Angebote der Badmintonshops vor Ort zu durchstöbern oder eine Suche nach was Essbarem zu starten. Der Eine oder Andere wurde dabei fündig.
Und das folgende Kerlchen hier nutzte die spielfreie Zeit auf seine ganz eigene Art: Da musste wohl jemand heute Morgen sehr früh aus dem Bett....
Sicherlich mag sich manch eines unserer Kinder gewundert haben, wieso Jugendbetreuer Bastian oft beim Händeschütteln und Umarmen gesehen wurde. Nun ja, Badminton führt zusammen und so traf er im Laufe des Tages einige bekannte Gesichter vergangener Turniere, auf denen er unterwegs gewesen war und dessen dort gemachte Bekanntschaften noch immer halten. Darunter war auch eine Spielerin aus seinem alten Heimatverein, die in diesem Jahr selbst als Teilnehmerin an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen hatte.
Wir bekamen viele tolle Spiele auf hohem Niveau zu sehen. Unglaubliche Ballwechsel und Techniken ließen dem Publikum hin und wieder ein Raunen abgewinnen. "Wie hat er/ sie den Ball noch bekommen?", "Wie kann man so doll schmettern?", waren mit Sicherheit nur zwei der am meistgestelltesten Fragen. Für unsere fleißigen Trainingsteilnehmer war es zudem interessant, die erlernten und bisher kennengelernten Lauf- und Schlagtechniken lehrbuchartig angewendet und perfekt in ihrer Umsetzung zu sehen. Nach Spiel acht hieß es dann jedoch allmählich die Zelte abzubrechen und den Rückweg vorzubereiten.
So ganz ohne kuriose Begebenheit kamen wir auf diesem Ausflug nun jedoch auch nicht aus: Kurz vor der Abfahrt sperrte sich Bastian irgendwie selbst von innen in einer Toilettenkabine ein, denn die Türklinke ließ sich nicht mehr zum Entriegeln der Tür drehen und niemand da, der helfen konnte. Der Gedanke, über die Kabinenwand zu klettern, wurde immer konkreter geschmiedet. Die per Whatsapp abgesetzte Hilfenachricht an Begleiterin Nicole konnte glücklicherweise jedoch schnell wieder verworfen werden, auch wenn sie bereits Enno zur Rettungsaktion seines Jugendbetreuers geschickt hatte (Nur leider in die falsche Richtung zu anderen Toilettenräumen). Letztendlich gelang es Bastian nämlich doch noch, sich aus eigener Kraft aus dem "Keramikverließ" zu befreien und wie jeder andere zivilisierte Mensch, durch die Tür nach draußen zu kommen.
Dann konnte der angepeilte Aufbruch pünktlich um 17:30 Uhr beginnen, wollte man doch den Zug um 17:59 Uhr aus Bielefeld Richtung Heimat erwischen. Und zur Belustigung der einzelnen Gruppenmitglieder (einschließlich des Betroffenen) hat der kleine Zwischenfall im Nachhinein auch beigetragen.
Nun könnte man meinen, dass so eine knapp zweieinhalbstündige Rückfahrt im Zug langatmig ist. Nicht, wenn unsere Truppe unterwegs ist. Mit kleinen Spielchen wurde sich die Reisezeit heiter vertrieben. Vor allem hat es uns am Ende das Spiel "Teamwork" angetan, wo zu zweit ein Begriff umschrieben werden sollte (Jeder abwechselnd ein Wort). Da kamen lustige und manchmal grammatikalisch nicht ganz einwandfreie Sätze zustande. Die Ratenden mussten sich mit Erklärungsversuchen wie: „Es ist groß und klein“ oder „Es ist rund und lang“ („Ein plattgefahrener Igel?!“) auseinandersetzen, was nicht immer sofort zur richtigen Lösung führte. Das heitere Raten steckte auch einen fremden Mann an, der mit uns im selben Abteil saß und anfing mitzuraten.
Enno versucht verzweifelt seinen Gedankengang zu verfolgen, Nicole hat da einen ganz anderen Erklärungsansatz:
„Warum versteht sie mich nicht?“
„Enno, wir fahren das hier gerade voll gegen die Wand.“
Gegen 20:30 Uhr erreichten wir dann unseren Heimatbahnhof. Etwas geschafft von der gesamten Reise wurden wir liebevoll von wartenden Angehörigen am Bahnsteig empfangen. Unser erster gemeinsamer Ausflug lag nun hinter uns.
Insgesamt gaben unsere Jugendlichen hinterher dem Ausflug im Durchschnitt die Schulnote 1!
Na dann: wo geht es als Nächstes hin?!
Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle Nicole Klautke, die mich nicht nur bei der Planung und Organisation hervorragend unterstützt hat, sondern auch mit mir gemeinsam für einen reibungslosen Ablauf unseres ersten Ausflugs sorgte. Sie war eine unverzichtbare Begleiterin und war maßgebend mitverantwortlich für das Gelingen dieses wunderbaren Ausflugs!
Vielen lieben Dank, Nicole!